Brokkoli

Aussehen

Im Gegensatz zu Blumenkohl entwickelt Brokkoli keinen geschlossenen Blütenstand, sondern große Blätter, die auf langen, fleischigen Stielen sitzen, und grüne oder violette Blütenknospen in lockeren Köpfen. Brokkoli ist ein relativ unkompliziertes Kohlgemüse, das beinahe ganzjährig beerntet werden kann. Das liegt daran, dass seine Sprossachse nach dem Schnitt neue Seitentriebe mit Blütenknospen nachbildet. Für Hobbygärtner sind vor allem zwei Typen interessant: Der aus Italien stammende Sommer- und Herbstbrokkoli sowie die in England gezüchteten, besonders kältefesten Sorten, die als Winterbrokkoli bezeichnet werden. Bei geschickter Sortenwahl können Sie deshalb auch im eigenen Garten rund ums Jahr ernten. Letzterer ist bei uns allerdings nur in milden Wintern winterhart.

Standort und Boden

Der Starkzehrer Brokkoli gedeiht am besten auf tiefgründigen, nährstoffreichen Böden mit einem guten Wasserspeichervermögen an einem sonnigen Platz im Gemüsebeet. Da Brokkoli ähnlich wie Blumenkohl einen höheren Kalkgehalt bevorzugt, sollte der Boden im Herbst mit Algenkalk versorgt werden.

Fruchtfolge und Mischkultur

Wie alle Kohlarten gedeiht Brokkoli in einer vielseitigen Mischkultur. Als Beetpartner eignen sich Bohnen, Dill, Rote Bete und Endivien-Salat, aber auch Mangold, Porree, Sellerie, Rettiche oder Radieschen.

Aussaat

Wenn Sie Brokkoli aus Samen vorziehen wollen, brauchen Sie ein wenig Geduld, denn von der Aussaat bis zum pflanzfähigen Setzling vergehen mindestens 30 Tage. Frühe Sorten können von Januar bis März in Aussaatkisten mit humusreicher Aussaaterde vorgezogen werden. Die ideale Keimtemperatur beträgt 15 bis 20 Grad Celsius. Tipp: Wenn Sie viele Kohlpflänzchen heranziehen wohlen, verwenden Sie platzsparende Multitopfpflatten. Nach dem Keimen sollten die Sämlinge in fünf Zentimeter große Einzeltöpfe pikiert werden. Ab Mitte/Ende Mai können Sie auch direkt ins Beet säen. Pro Pflanzloch verwendet man drei Körner. Nach dem Keimen lässt man dann jeweils nur den kräftigsten Sämling stehen. Der Pflanztermin für den Winterbrokkoli ist im August und September. Er ist dann im April bis Mai erntereif.

Pflanzen

Sobald die Jungpflanzen den Erdballen gut durchwurzelt und drei bis fünf Blätter gebildet haben, können sie ab April unter Vlies ins Freiland umziehen. Pflanzen Sie sie so tief, dass der Wurzelansatz circa einen Zentimeter mit Erde bedeckt ist. Der Pflanzabstand beträgt 40 bis 50 Zentimeter. Eine großzügige Kompostgabe (drei bis fünf Liter pro Quadratmeter) bei der Beetvorbereitung sorgt für einen guten Start. Algenkalk (circa 30 Gramm pro Quadratmeter) deckt den hohen Bedarf an Calcium und liefert wichtige Spurenelemente wie Magnesium.

Pflege

Brokkoli verlangt regelmäßige Wasser- und Nährstoffgaben. Nach dem Anpflanzen gilt es, das Kohlgemüse gut anzugießen. In den folgenden zwei bis drei Wochen sollte nur sparsam gewässert werden, danach dann wieder großzügiger. Sie sollten zudem häufig hacken und die Pflanzen regelmäßig anhäufeln. Damit sich der nährstoffhungrige Kohl gut entwickelt und viele Seitentriebe bildet, verabreicht man etwa sechs Wochen nach der Pflanzung beziehungsweise vor Beginn der Knospenbildung einen flüssigen Gemüsedünger oder Brennnesseljauche. Das verhindert Wachstumsstockungen. Eine Ausnahme bildet der Winterbrokkoli. Da er langsam wachsen soll, sollten Sie ihn eher sparsam mit Hornspäne oder organischem Gemüsedünger versorgen. Eine zweite Düngung ist auf das Frühjahr zu verschieben, denn im Herbst verabreichte Nährstoffe beeinträchtigen die Frosthärte. Gerade beim Winterbrokkoli ist es wichtig, dass die Pflanzen langsam wachsen und feste Blätter bilden, denn nur dann überstehen sie auch einige Minusgrade ohne Schaden.

Ernte und Verwertung

Nach etwa sieben Wochen kann man Brokkoli ernten, im Herbst gepflanzte Sorten brauchen jedoch mindestens zehn Wochen. Bei Winterbrokkoli vergeht bis zur Ernte zwar fast ein halbes Jahr, dafür können Sie von März bis Mai laufend Sprosse schneiden. Den richtigen Erntezeitpunkt erkennen Sie daran, dass die einzelnen Blütenknospen zwar deutlich ausgeprägt und angeschwollen, aber noch ganz fest geschlossen sind. Wird die Blume bereits locker und zeigt einen gelben Schimmer, schmecken die Knospen unangenehm kohlig. Schneiden Sie die noch geschlossenen Blütenstände mit einem scharfen Messer ab. Auch die dünneren Seitentriebe können verwertet werden. Nach dem Schnitt der Mittelknopse wachsen nochmals dünnere Seitentriebe, sogenannte "Nebenrosen" nach.
  • Im Handumdrehen lässt sich Brokkoli zubereiten und auf unterschiedliche Weise genießen – ob als cremige Suppe oder knackige Rohkost. So kann man das Gemüse zum Beispiel kochen, braten, dünsten, backen, aber auch einfach roh verzehren. Außerdem kann man Brokkoli grillen und so das Grillbuffet um eine schmackhafte Zutat erweitern. Neben den Röschen können auch die Stängel mitgegart werden. Den Strunk kann man mit einem Sparschäler schälen und ebenfalls verzehren. Nach der Ernte sollten Sie das Gemüse möglichst rasch verwerten – höchstens zwei bis drei Tage können Sie Brokkoli im Kühlschrank aufbewahren. Sie können Ihren Brokkoli auch einfrieren. Dann sollten Sie ihn allerdings zuvor blanchieren. Die Keimlinge vom Brokkoli lassen sich als Microgreens in der Küche verwenden.
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