767 beauftragt König Pippin III, im 14. Jahr seiner Regierung einen gewissen Agiold, am 14.Mai dieses Jahres das Gebiet um Gauaschach dem Kloster Fulda zu schenken (Schüleraufsatz Gemeindearchiv)
791 schenkt Hiltrih für sich und seine Gattin dem Kloster Fulda ihrer beiden Eigen u.a. in Ascahu(Aschach) außer drei Hufen.
796 schenkt Adala für ihren Todesfall u.a. in Gauaschach "was sie dort besitzt" dem Kloster Fulda mit acht Unfreien und deren Kinder. Erstmals erschienen zwei Zeugen Wolfher und Egino.
804 erste schriftliche Nachricht über Altbessingen (Beinsgesang), die Mutterpfarrei von Gauaschach. Gerhart übergibt für seinen verstorbenen Bruder Ippin ihrer beiden Erbgut u.a. in Altbessingen im Werngau
814 übergab ein Liutpraht aus dem Werngau dem heiligen Bonifatius 30 Morgen Feld, eine Hofstätte mit 17 virgarum (Ruten).
867 erfolgte die letzte bekannte Schenkung an das Kloster
Diese Schenkungen waren, wie aus den Texten hervorgeht für das
Seelenheil bestimmter Personen gedacht.
Die Klosterinsassen erklärten sich bereit, für die Wohltäter zu
opfern und zu beten. Das spätere Hochstift Fulda blieb über seine
Probstei Thulba bis in die zweite Hälfte des 17. Jhdts im Saale und
Werngau präsent.
1226 trugen Konrad von Trimberg und sein Sohn Albrecht dem Hochstift Würzburg ihr Burggut zu Lehen auf.
1258 Albert II. in Trimberg (1240-1260) übergab im Einvernehmen mit seiner Gemahlin Lulcardis, seinem Sohn Conrad (später III.) und seiner Tochter Mechtildis in Anwesenheit von 16 Zeugen 50 Silbermark und einen Fronhof. Zu den Zeugen zählte auch Joannes hove Schultheiß (scultetus) von Gauaschach.
1279 übergab Konrad III. von Trimberg und seine Frau
Adelheid dem Bischof Berthold von Würzburg (1274 - 1287) Schloß
Trimberg mit allen Rechten und Eingehörungen.
Konrad III. und seine Gemahlin gingen darauf ins Kloster.
Die Herren von Trimberg gehörten zum hohen deutschen Reichsadel.
Sie besaßen 25 Ortschaften u.a. Altbessingen und Gauaschach.
1292 Gründung des Amts Arnstein
1402 ältestes bekanntes Güterverzeichnis des Klosters St. Marx in Gauaschach
1525 Bauernkrieg
Von Gauaschach liegen keine besonderen Nachrichten vor, ob sich
Bauern aus diesem Ort an dem Aufruhr beteiligten. Doch da sich
Bewohner im nahen Bainsgesang (Altbessingen) und den umliegenden
Orten zu den Bauern aus Aura und Euerdorf gesellten, konnten die
Bewohner von Gauaschach sicher nicht unberührt bleiben; zumal
Lorenz Fries ausführlich über den "Bauernaufstand" im
damaligen Gericht Arnstein schrieb. Am 7. Juli 1525 konnte der
Bischof Konrad II, die Stadt Arnstein zurückerobern. Peter Keller
aus Altbessingen wurde mit anderen gefangen, als einer "der
vornehmsten Aufwiegler" mit dem Schwerte hingerichtet.
Obwohl die beiden Gerichtsbücher ausführlich über neue
Angelegenheiten des Dorfes berichten, Kriegsbeschwerden, die evtl.
über die Bürger hereingebrochen sein könnten, wurden nie
erwähnt.
1720 5 Gulden Steuern pro Einwohner
Um 1700 besaß ein Gulden eine Kaufkraft, die heute etwa (als grobe
Orientierung) 40-50 Euro
entspräche.
1747 mussten beispielsweise in der
Grafschaft Sayn-Altenkirchen für einen Gulden ein Meister 2 Tage, ein
Geselle etwa 2½ und ein Tagelöhner 3 Tage zu jeweils 13,5
Arbeitsstunden an den herrschaftlichen Bauten arbeiten.
Weinbau in Gauaschach (1Malter = 320 Pfd.)
600 Liter Wein für 2 Kirchweihtage aus Würzburg
Schafzucht
1796 In einem Lagerbuch der Gemeinde schrieb ein Gauaschacher
Zeitgenosse:
" Am 22. Juli 1796 kamen die Franzosen nach Gauaschach und
behandelten uns sehr übel". Sie schlugen die Leute auf das
Grausamste; Nikolaus Pfeuffer wurde auf seiner Hofrieth
totgeschlagen, am Jakobi-Tag (25. Juli) wurde er von vier Männern
begraben. Es war kein Mensch und Geistlicher dabei. Im Ort war kein
Mensch mehr. Sie waren bei dem großen Bauholz, nicht weit von der
Lauerbach. Viele Bürger von den umliegenden Dörfern hatten sich
ebenfalls mit ihrem ganzen Hausgerät dorthin begeben. Drei Tage
lagen sie im Holz. Der französische General Jourdan wohnte im
Pfarrhof in Altbessingen. Man ging nach Hause und konnte reichlich
ernten. Als die Franzosen sich nach der
Schlacht bei Lengfeld und Würzburg
zurückzogen, gingen die Leute wieder ins Holz.
Nachmittags um 4 Uhr (September 1796) kamen sieben Franzosen nach
Gauaschach. Einer sah vom Hirschberg aus den Schneidermeister Claus
Gres. Er ritt auf ihn los und schlug ihn nieder, nach acht Tagen
starb er.
Die Franzosen kamen nach einem Ritt nach Hammelburg wieder zurück
und forderten zehn "Karolin". Peter Röther wollte beim
damaligen Bauermeister (Kassier) Valentin Schöpf das Geld holen.
Dabei verfolgte ihn ein Franzose und erschoss ihn.
Viel Wein lag im Ort. Die Franzosen berauschten sich und was sie
nicht mehr trinken konnten ließen sie in den Keller laufen.
Die Franzosen raubten die Monstranz, den Speisekelch und viele
"Kirchensachen". Sei traten die Hostien mit den Füßen;
Musikinstrumente nahmen sie mit. Aus der Rechnung von 1796 ist zu
ersehen, dass die Franzosen 180 Gulden Brandschatzung erhielten.
Im Juni 1797 schlossen Valentin Schöpf und Hans Jörg Moses
von Gauaschach einen Vertrag mit dem Juden Moses Isak von Obbach
wegen Getreidelieferungen ins kaiserliche Magazin nach Schweinfurt.
Es erhielten Moses Isak 236 Gulden für 100 Metzen Hafer (20 Ztr)
und der Jude Wolf von Obbach lieferte 50 Ztr. Heu für 50 Gulden.
Am 28. November 1800 kamen die Franzosen früh um 7 Uhr ein zweites
mal nach Gauaschach. 400 Mann und 14 Offiziere. Die Offiziere
quartierten bei Schultheißen Michael Röther und die Soldaten bei
den Nachbarn.
Bis zum Eintreffen der Russen 1813 schienen sich die Franzosen in
Gauaschach wohl zu fühlen. Man arrangierte sich mit ihnen. Man
nähte und flickte für sie. Man "lieh" ihnen Papier zum
Schreiben aus; damit sie nicht im Dunkeln sitzen mussten, besorgte
man "Lichter". Auch an den Getränken sollte es nicht
fehlen: "33 Gulden für acht Eymer 10 Maas (ca 6hl)" auf
Vorrat dem Georg Kussius in Hammelburg bezahlt. Der Schultheiß
Michael Röther stellte "13 Maas (ca 15 Liter)" Brandwein
für die Franzosen zur Verfügung und erhielt dafür 8 Gulden aus
der Gemeindekasse.
1813 versammelten sich Männer und Frauen zur Feier des
Abzugs der Franzosen in der Kirche. Während des Gottesdienstes
kamen "donische Kosaken" in die Kirche. Kaplan Wegmann von
Altbessingen versuchte zwar den Gottesdienst möglichst abzukürzen.
Während des Hochamtes kamen einige Offiziere in die Kirche und
verhielten sich während der Zelebration "ruhig und
aufmerksam". Durch "Gebärden bezeigten sie ihr
Wohlgefallen". Trotzdem fürchtete sich die versammelte
Gemeinde angesichts vorangegangener Gerüchte und befürchtete, ihre
prachtvoll eingerichtete Kirche möge wieder geplündert werden.
"Allein diese Furcht verwandelte sich bald in allgemeine
Verwunderung". Sobald der Priester das TeDeum angestimmt hatte,
kam ein Kosakenobrist und ließ sich " durch den zitternden
Ministranten Weber zum Altar führen. "An der Epistelseite des
Altars legte er unter tiefer Verbeugung ein russisches Geldstück
(Wert 36
Kreuzer) auf den Altar und bat kniend laut um den priesterlichen
Segen. Danach "küsste er dreimal die Hände des
Priesters". Ein zweiter Offizier opferte ein
"preußisches" 24 Kreuzerstück. Die Russen zogen darauf
"plötzlich" ab nach Gemünden. Kaplan Wegmann bewahrte
die Opfer zum Andenken auf.
Belastung blieben nicht aus. So mußten 1815 die Dragoner eines
finnländischen Regiments für 13 Tage verpflegt werden und auch
Russen machten Quartier in Gauaschach. Zwischen 1804 bis 1816
betrugen die Zahlungen der Gemeinde 11615 Gulden.
1866 Der
deutsche Krieg
Falckensteins Truppen rückten am 2. Juli über den Thüringer Wald
gegen die Bayern vor. Die Bayern, rund 40 000 Mann stark und unter
dem Kommando des Prinzen Karl von Bayern waren grade im Begriff sich
vom Tal der Werra dem der Fulda zu zuwenden, um sich mit den Württembergern,
Hessen, Badenern und Österreichern gebildete 8. Bundeskorps zu
vereinigen, als die Preußen bei Dermbach
(
Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach)
die Bayern zum Gefecht stellten, worauf sich die Bayern durch die Rhön
hinter die Fränkische Saale zurückzogen. Die Bayern wichen weiter
nach Westen aus. Falckensteins Truppen erzwangen am 10. Juli die
Saalübergänge bei Hammelburg und Kissingen (Königreich
Bayern), wo es zu einem blutigen Gefecht kam.
Am 12.Juli 1866 kam ein Ablieferungsbefehl von der königl.
preußischen Feldintendantur des Generals von Manteuffel-Corps:
"Die Gemeinde Gauaschach wird hierdurch veranlasst, bis heute
nachmittag an das Amt Gemünden zehn Ochsen oder junges Schlachtvieh
in lebenden Häuptern zu 500 Pfd. Schlachtgewicht pro Stück; 600
Brot, Leib a 6 Pfd,; 5 Eimer Bier (ca. 350 Liter), 60 Ztr Heu,
vorjähriges; 60 Ztr. Hafer einzuliefern, und den Transport durch
einen zuverlässigen Mann begleiten zu lassen, widrigenfalls die
Ortsgemeinde den Kriegsgesetzen verfällt und nach der Strenge
desselben bestraft wird."
Die Preußen wandten sich dann nach Westen den Main abwärts gegen das 8. Bundeskorps, schlugen am
13. Juli die Hessen bei Laufach, zersprengten am 14. Juli bei
Aschaffenburg die
österreichische Brigade Neipperg und besetzte am 16. Juli die Stadt
Frankfurt. Hier wurde Falckenstein abberufen und Manteuffel zum
Oberbefehlshaber der preußischen Mainarmee ernannt. Dieser bekam
den Befehl in Süddeutschland so weit wie möglich vorzudringen, während
gleichzeitig eine aus preußischen und mecklenburgischen Truppen
gebildete Reservearmee unter dem Großherzog von Mecklenburg in das
bayrische Oberfranken einrückte. Manteuffels Truppen marschierten
am linken Mainufer den Bayern und Bundestruppen entgegen.
Manteuffels Plan, seine Truppen zwischen beide zu schieben und sie
einzeln zu schlagen, wurde zwar durch Goeben vereitelt, der am 24.
Juli bei Werbach und Tauberbischofsheim sich mit solcher Wucht auf
die Badener und Württemberger warf, dass Prinz Alexander von Hessen
mit seinem 8. Bundeskorps sich sofort nach Würzburg, den Bayern
entgegen, zurückzog. Am 25. Juli kam es zum Gefecht bei Gerchsheim,
Prinz Alexanders Truppen wichen hinter das rechte Mainufer aus, wo
sich das ganze Korps auflöste. Die Bayern leisteten am 25. und 26.
Juli beim Helmstadt und Roßbrunn den
Divisionen Beyer und Flies hartnäckigen Widerstand, zogen sich dann
aber auch nach Würzburg zurück. Jetzt beeilten sich die süddeutschen
Regierungen, ebenfalls in Nikolsburg (Mähren)
von Preußen
einen Waffenstillstand zu erlangen, der ihnen am 2. August gewährt
wurde.
1914 Gauaschach nahm als Siedlung im 1. Weltkrieg keinen Schaden,
doch mußten viele Söhne der Gemeinde ihr Leben opfern.
Im "Ehrenbuch der Gemeinde" sind statistisch
erfasst": 137 Männer, die einrückten, davon waren 44
verheiratet und 93 ledig. Gefallen sind 21. Besonders betroffen war
die Famile Johann Münch, die 3 gefallene Söhne beklagen musste.
1939-1945 Der zweite Weltkrieg
28. März 1945 die Task Force Baum wird am Reußenberg
aufgerieben
In einer historischen Aufzeichnung steht:
"Im 2. 'Weltkrieg kam das Dorf in den Bereich der Front. Ab 4.
April 1945 konnte sich wegen der Nähe der feindlichen Truppen kein
Einwohner mehr aufs Feld begeben. Tiefflieger bombardierten dauernd
die ganze Umgebung und beschossen an diesem 'Tage einige Mal die im
Dorf liegenden deutschen Truppen. Samstag, den 7. April 1945
rückten nach Tagesgrauen alle deutschen Truppen ab und verließen
das Dorf. Auf dem Kirchturm wurde die weiße Flagge gehisst und das
Dorf wurde von den Amerikanern besetzt".
2. Juni 1951
Infolge eines Presseberichts entstand in den um das Lager Hammelburg bewohnten
Gemeinden beträchtliche Unruhe.
"Die amerikanische Armee plant ein Panzerübungsgelände; der
Truppenübungsplatz soll um das vierfache vergrößert werden".
Ursprünglich dachte die amerikanische Besatzungsmacht daran acht Ortschaften
aufzulösen. Doch dem energischen und beharrlichen Einsatz der damaligen
Bundestagsabgeordneten Frau Dr. Maria Probst aus Hammelburg war es zu verdanken,
dass dieses Vorhaben nicht verwirklicht wurde.
Am 16. August 1951 wurde der Plan, Gauaschach mit den benachbarten
Ortschaften in einen Truppenübungsplatz zu verwandeln, fallen
gelassen.
1. Juli 1972 Gauaschach wird in den neuen Landkreis Bad Kissingen eingegliedert
1. Mai 1978 Eingliederung der Gemeinde Gauaschach in die
Stadt Hammelburg
Die Stadt Hammelburg umfasste nach der vollendeten Gebietsreform am
1. Januar 1980 12879 ha. Gauaschach brachte sich flächenmäßig mit
1467 ha nach Hammelburg als zweitgrößten Ortsteil ein.
1. Mai 1991 Die Kapelle am Hundsfelder Weg wird eingeweiht. Gestiftet wurde sie von der Hebamme Mathilde Röther.
Quelle: vorwiegend Gauaschacher Dorfchronik