Otto III.

(Heiliges Römisches Reich), (980-1002), König (seit 983), Kaiser des Heiligen Römischen Reiches (996-1002), Sohn Kaiser Ottos II. Im Mai 983, noch zu Lebzeiten seines Vaters, war der gerade dreijährige Otto zum König gewählt worden. Nach dem Tod seines Vaters im Dezember 983 stand er unter der Regentschaft seiner Mutter Theophano (bis 991) und seiner Großmutter Adelheid (bis 994). Herzog Heinrich der Zänker von Bayern, den Otto II. 976 abgesetzt hatte, versuchte als einer der nächsten männlichen Verwandten Ottos ohne Erfolg, seinen Anspruch auf die Übernahme der Regentschaft gegen Theophano durchzusetzen; 985 unterwarf sich Heinrich und wurde wieder im Herzogtum Bayern eingesetzt. Während Ottos Unmündigkeit konnten Teile der 983 an die Slawen verloren gegangenen Gebiete zurückgewonnen werden; zugleich erwuchsen dem Reich im Osten mit dem Aufstieg Polens und im Westen mit dem Königtum der Kapetinger in Frankreich starke Konkurrenten, die die Hegemonie des Reiches zu erschüttern drohten.
994 wurde Otto mündig und übernahm selbst die Regierung; 996 brach er zu seinem ersten Italienzug auf. In Rom setzte er nach dem Tod Papst Johannes'XV. seinen Verwandten Brun als Papst Gregor V. ein und ließ sich von ihm zum Kaiser krönen. Nach Ottos Rückkehr nach Deutschland revoltierte der römische Stadtadel gegen den Nichtrömer auf dem Stuhl Petri und erhob einen Gegenpapst. Otto zog im Dezember 997 erneut nach Italien, warf den aufständischen Stadtadel nieder und ließ 999, nach dem Tod Gregors V., seinen Lehrer Gerbert von Aurillac als Sylvester II. zum Papst wählen. Otto wollte von Rom aus und im Zusammenwirken mit dem Papsttum seine Idee der Erneuerung des Römischen Reiches (Renovatio imperii Romanorum) verwirklichen; in dem neuen Reich mit der Hauptstadt Rom sollten römische, karolingische und ottonische Traditionen zusammenfließen, zugleich sollte die Kirche reformiert und gestärkt und die Nachbarländer im Osten enger an das Reich angebunden werden (Errichtung der Erzbistümer Gnesen und Gran 1000/01). 1001 musste Otto nach einem Aufstand des römischen Adels aus der Stadt fliehen; seine Herrschaft in Italien brach damit zusammen.