Himbeeren
- Grundsätzlich unterscheidet man zwei Typen von Himbeersträuchern: Sommer- und Herbst-Himbeeren. Die Sommer-Himbeeren haben einen zweijährigen Entwicklungszyklus. Das bedeutet, sie blühen an den im Vorjahr gebildeten Ruten und fruchten im Früh- und Hochsommer. Herbst-Himbeeren entwickeln sich in einem kürzeren Zeitraum. Bereits ab Juli des ersten Jahres bilden ihre Jungruten im oberen Drittel der Triebe Blüten. Von August bis Oktober reifen dann nach und nach die Früchte. Anschließend sterben die Triebteile, an denen zuvor die Früchte hingen, ab. Der untere Bereich der Himbeerruten bleibt hingegen vital. Schneidet man Herbst-Himbeeren entsprechend, können sie sogar zweimal im Jahr Früchte tragen
- Himbeersträucher werden je nach Sorte zwischen einem und zweieinhalb Meter hoch. Aus einem kräftigen Wurzelstock entwickelt die Himbeerpflanze jährlich neue, straff-aufrechte bis leicht überhängende Triebe, die sich meist ab dem zweiten Jahr verzweigen und dann auch Blüten und Früchte tragen. Rubus idaeus vermehrt sich durch flache, kriechende Ausläufer, die sich nach einiger Zeit von der Mutterpflanze lösen und dann weiterwachsen. Die Triebe des Himbeerstrauches sind mit langen, dünnen Stacheln besetzt und tragen gefiederte wechselständige Laubblätter. Die meist fünf Teilblätter haben einen gezähnten Rand und eine auffällig weißfilzige Unterseite. Einige neue Himbeersorten haben auch stachellose Triebe. Von Mai bis Juni/Juli erscheinen weiße, nickende, zwittrige Blüten in rispenartigen Blütenständen.
- Himbeeren gehören zu den Flachwurzlern und reagieren auf Trockenheit und Staunässe sehr empfindlich. Das Pflanzbeet sollten Sie daher stets mulchen, zum Beispiel mit leicht angetrocknetem Rasenschnitt, Mulcherde oder Stroh. Achten Sie zudem auf eine ausreichende und regelmäßige Wasserversorgung, besonders während Trockenperioden.
- Himbeeren werden am besten in Reihen gepflanzt – dabei benötigen die Himbeersträucher allerdings ausreichenden Halt. Insbesondere für die Sommer-Himbeeren empfiehlt es sich, eine Rankhilfe für die Himbeeren zu bauen, an dem die Sträucher gut besonnt und durchlüftet werden. Am einfachsten ist es, vor der Pflanzung neben den Platz für die erste und letzte Pflanze je einen Pfahl fest in den Boden zu rammen und die Pfähle mit zwei bis drei Drähten in 30, 100 und 170 Zentimeter Höhe zu bespannen. Daran werden die Himbeerruten aufgebunden. Tipp: Gleich nach dem Pflanzen sollten Sie die vorhandenen Ruten auf etwa 20 bis 30 Zentimeter Länge zurückschneiden, das fördert die Rutenbildung im folgenden Jahr.
- Wichtig beim Schneiden von Himbeeren: Mitte bis Ende Mai, sobald die neuen Ruten der Sommer-Himbeeren etwa 30 Zentimeter hoch sind, sucht man zehn bis zwölf mittelstarke Triebe pro laufendem Meter aus. Die restlichen Ruten schneidet man direkt auf Bodenhöhe ab. Die verbliebenen Ruten befestigt man an den Spanndrähten. Zu lange Ruten können Sie im November etwa eine Handbreit über dem oberen Spanndraht einkürzen.
- Bei Herbst-Himbeeren ist das Aufbinden nicht unbedingt nötig, da die Ruten oft nur einjährig kultiviert werden. Stattdessen kann man sie zum Beispiel durch eine waagerecht aufgehängte Baustahlmatte durchwachsen lassen. Wie bei den Sommer-Himbeeren dünnt man auch bei Herbst-Himbeeren im Frühjahr die neuen Bodentriebe aus, lässt aber etwa 20 kräftige Ruten pro laufenden Meter stehen. Nach der letzten Ernte im Herbst schneidet man sie dann komplett auf Bodenhöhe ab. Eine Abdeckung aus Herbstlaub und Kompost schützt die Wurzeln vor Frost und liefert zugleich Nährstoffe.
- Bei Sommer-Himbeeren schneidet man nach der letzten Ernte im Hochsommer die alten, abgetragenen Ruten ab. Setzen Sie die Schere dabei knapp über dem Boden an. Die neuen Triebe für die Ernte im kommenden Jahr befestigt man an der Rankhilfe. Bei remontierenden, auch zweimaltragenden oder Twotimer-Himbeeren genannten Sorten handelt es sich in der Regel um Herbst-Himbeeren. Schneidet man sie wie Sommer-Himbeeren, kann man in den Genuss von zwei Ernten kommen.
- Je nach Sorte erstreckt sich die Erntezeit der Himbeeren von Ende Juni bis Ende Oktober. Da der Beginn der Reife auch vom Standort und der Witterung abhängt, kann der Erntebeginn von Jahr zu Jahr variieren. Pflücken Sie die Himbeeren nur im vollreifen Zustand, sie reifen nach der Ernte nicht mehr nach. Die Früchte sind erntereif, wenn sie sich leicht vom Fruchtboden ("Zapfen") lösen und sich problemlos abziehen lassen. Sie müssen den Himbeerstrauch meist mehrere Male durchpflücken.
- Himbeeren sind sehr gesund: Die Früchte enthalten viele Mineralstoffe, Vitamine und dabei wenig Fruchtsäure, weshalb sie so süß schmecken. Die Früchte können frisch verzehrt werden oder zu Konfitüre, Gelee, Sirup oder Kompott weiterverarbeitet werden. Ebenso eignen sie sich als Kuchenbelag, für Desserts und als Zutat für frische Sommersalate. Das Beerenobst ist nicht lange lagerfähig und sollte möglichst rasch verzehrt oder verarbeitet werden. In unserem Video zeigen wir Ihnen, wie Sie mit nur wenig Arbeitsaufwand köstliche Himbeermarmelade herstellen – falls Sie doch mal mehr geerntet haben, als sie direkt verzehren können.
- Himbeeren zu vermehren ist denkbar einfach: Die Sträucher werden nicht veredelt, sondern einfach durch Abtrennen der Ausläufer vermehrt. Der ideale Zeitpunkt dafür ist der Herbst. Stechen Sie einfach mit einem scharfen Spaten ein paar diesjährige Ruten ab und pflanzen Sie diese an anderer Stelle wieder ein.
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