Paprika

Botanisch besteht kein Unterschied zwischen Paprika und Peperoni oder Chili, wie die englische Bezeichnung für die hauptsächlich aus Südamerika stammenden Wild- und Zuchtformen lautet. Und doch gibt es unzählige Formen, Farben und vor allem Schärfegrade! Allen gemein ist ihre Zugehörigkeit zur Gattung Capsicum und Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Ob Gemüsepaprika oder Peperoni: Die meisten der bei uns erhältlichen Arten sind Sorten des Spanischen Pfeffers (Capsicum annuum).

Aussehen

Je nach Sorte werden Paprikafrüchte zunächst grün und färben sich dann gelb, orange oder rot. Ausgereifte Paprika sind aromatischer und höher im Nährwert als grüne Früchte. Ihr Gehalt an Vitamin C wird von keiner anderen Gemüseart überboten. Die Paprika zählt zusammen mit Melonen und den eng verwandten Auberginen zu den wärmebedürftigsten Gemüsearten überhaupt. Im Freiland bringen ein warmer, geschützter Standort und ein sonnenreicher Sommer ebenfalls eine brauchbare Ernte – aber nur, wenn beide Faktoren zusammenkommen. Im Gewächshaus hingegen herrschen ideale Bedingungen. Am meisten behagt Paprika ein Temperaturbereich von 25 bis 28 Grad Celsius; darüber hinaus sollte das Gewächshaus regelmäßig gelüftet werden. Die Ansprüche gleichen weitestgehend denen von Tomaten – nur eben etwas wärmer darf es gerne sein.

Standort und Boden

Fruchtfolge und Mischkultur

Was die Mischkultur bei Paprika betrifft, sind unter anderem Knoblauch, Basilikum, Ringelblumen, Borretsch, Karotten und Petersilienwurzeln gute Nachbarn für das Gemüse.

Aussaat

Zum Vorziehen von Paprika werden die Samen gleichmäßig in einer mit Anzuchterde gefüllten Pflanzschale ausgestreut und dünn mit Erde bedeckt. Die Samen sollten etwa doppelt so tief gesetzt werden, wie sie groß sind. Allerdings gibt es Sorten, die nur bei Licht keimen, das sind aber eher Ausnahmen. Drücken Sie nun die Erde mit einem Brettchen vorsichtig an. Decken Sie die Schale nach dem gründlichen Angießen mit einer transparenten Haube ab und stellen Sie sie hell und möglichst warm auf: Die ideale Keimtemperatur beträgt 25 Grad Celsius. Etwa vier Wochen nach der Aussaat werden die jungen Paprika in kleine Töpfe pikiert und bei möglichst hoher Luftfeuchtigkeit hell und warm weiterkultiviert. Tipp: Wenn Sie die Samen in sogenannte Multitopfplatten oder Quickpotplatten aussäen (pro Töpfchen ein Samenkorn), ist das Pikieren in größere Töpfe einfacher, weil jede Paprikapflanze bereits einen kleinen Wurzelballen besitzt.

Pflanzen

Setzen Sie Ihre Paprika ab Ende April in ein unbeheiztes Gewächshaus oder nach den Eisheiligen (11. bis 15. Mai) in ein möglichst sonniges Beet im Garten mit lockerer, humusreicher Erde. Den Boden sollten Sie vorher mit Kompost und Hornmehl versorgen. Der Pflanzabstand beträgt in der Reihe 40 bis 50 Zentimeter und zwischen den Reihen mindestens 60 Zentimeter. Bei der Freilandpflanzung empfiehlt es sich, den Boden zuvor mit schwarzer Mulchfolie abzudecken und die Paprika in kleine Schlitze zu pflanzen. Die Folie hält die Feuchtigkeit im Erdreich und sorgt dafür, dass es sich gut erwärmt. Eine dritte Möglichkeit ist die Pflanzung auf der Terrasse oder dem Balkon in möglichst große Blumenkübel. Verwenden Sie als Substrat handelsübliche Gemüseerde und stellen Sie die Töpfe am besten unter einen Dachüberstand auf, damit die Paprika vor Regen geschützt sind.

Pflege

Paprika wachsen viel langsamer als Tomaten und bleiben deutlich kleiner. Trotzdem sollten Sie die Setzlinge schon beim Pflanzen mit einem Bambusstab als Stütze versehen und mit lockerem Bindfaden oder ähnlichem daran befestigen. So stellen Sie sicher, dass die Pflanzen auch bei Wind nicht umknicken. Versorgen Sie Ihre Paprika alle 14 Tage mit einer geringen Menge Flüssigdünger im Gießwasser oder düngen Sie zwischen Mitte Juni und Ende August zwei bis drei Mal mit einem organischen Gemüsedünger nach. Brennnesseljauche eignet sich als Zusatzdünger ebenfalls sehr gut. Der Wasserbedarf von Paprika ist sehr hoch, daher sollten Sie im Gewächshaus und auf der Terrasse im Sommer täglich gießen. Bei der Gewächshauskultur können Sie den Boden außerdem mit Rasenschnitt mulchen, um die Verdunstung zu reduzieren. Ein kleiner, aber wirkungsvoller Eingriff ist bei den großfrüchtigen Paprikasorten das Ausbrechen der sogenannten Königsblüte. Sie bildet sich in der Gabelung zwischen dem Haupttrieb und dem ersten Seitentrieb. Damit regen Sie das Blatt- und Triebwachstum an und erzielen einen höheren Fruchtertrag.

Ernte und Verwertung

Im Gewächshaus können Sie ab Mitte Juli schon die ersten grünen Paprika ernten. Die ersten voll ausgefärbten Früchte sind bei guter Belichtung ab Ende des Monats erntereif. Bei der Freiland- oder Topfkultur beginnt die Ernte in der Regel erst drei bis vier Wochen später. Die Erntezeit endet je nach Witterung im Gewächshaus erst Ende Oktober oder Anfang November, weil die Früchte bei Temperaturen unter 17 Grad Celsius kaum noch wachsen. Tipp: Schneiden Sie die reifen Paprika am besten mit einem scharfen Messer oder einer Schere ab, um die Triebe und die übrigen Früchte nicht zu beschädigen. Wenn Sie Ihre Paprika richtig lagern, hält sie ein bis zwei Wochen.
Das Gemüse ist roh als gesunder Snack zwischendurch beliebt, bringt aber auch Farbe in jede Gemüsepfanne. Und im Sommer darf gegrillte Paprika natürlich auf keiner Grillparty fehlen. Unser Tipp: Wollen Sie die Schoten z.B. als Antipasti verwenden oder zur Pesto weiterverarbeiten, sollten Sie die Paprika häuten. Wer die Früchte Monate nach der Ernte noch genießen will, kann Paprika auch einlegen. Noch länger halten sich eingekochte Paprika.

Paprika einfrieren

Zunächst die Paprikaschoten waschen, abtrocknen und halbieren. den Stiel und die Kerne im Inneren entfernen.
Anschließend die Paprika kleinschneiden – je nach späterer Verwendung, könnt ihr sie in Streifen oder Stücke schneiden. Das Gemüse muss nicht gehäutet werden
Ein weiterer Vorteil der Paprika: Im Gegensatz zu vielen anderen Gemüsesorten müsst ihr sie vor dem Einfrieren nicht blanchieren. Füllt die Stücke einfach portionsweise in Gefrierbeutel oder -dosen und verstaut sie im Gefrierfach. Eingefrorene Paprika sind mindestens sechs Monate haltbar.

Vermehrung


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