Peperoni

Aussehen

Die buschig wachsende Pflanze wird bis zu 80 Zentimeter hoch. Dunkelgrüne, länglich-ovale Blätter sitzen auf kurzen Blattstielen. Von Juni bis September erscheinen in den Blattachseln kleine weiße Sternblüten. Die Früchte der Peperoni sind Beerenfrüchte, die viel Vitamin C und Karotin enthalten. Sie wachsen länglich oder speerförmig. Die Chilischoten sind zunächst grün und verfärben sich mit zunehmender Reife über Gelb und Orange bis hin zu einem leuchtenden Rot. Die Früchte enthalten gelbe bis hellbraune, flache Samen, die den scharfen Wirkstoff enthalten.

Standort und Boden

Fast alle Peperoni-Arten und Sorten benötigen ähnlich wie Paprika deutlich mehr Wärme als Tomaten und gedeihen am besten im Gewächshaus oder an einem windgeschützten Platz an einer warmen Hauswand. Der Boden sollte tiefgründig, humos und mittelschwer sein. Sandböden sind ebenfalls geeignet, wenn man sie mit Kompost etwas verbessert. Niedrig wachsende Peperoni-Sorten können Sie auch im Kübel auf dem Balkon oder der Terrasse anbauen. Dafür benötigen Sie Pflanzgefäße, die mindestens 20 Liter Erde fassen. Das Substrat sollte für den Anbau der Paprika-Art leicht sauer sein bei einem pH-Wert von 6,5 bis 7.

Fruchtfolge und Mischkultur

Niedrig wachsende Peperoni-Sorten gedeihen im Freiland mit einem Abstand von etwa 60 Zentimetern neben schnellwachsenden Sommersalaten, Radieschen und Petersilie. Im Gewächshaus können niedrige Kräuter wie Basilikum neben die Peperoni-Pflanzen gesetzt werden.

Aussaat

Mit dem Aussäen von Chilis, Peperoni und Paprika sollten Sie möglichst früh beginnen. Die Pflanzen brauchen bei unseren Lichtverhältnissen nämlich realtiv lang, um auszureifen. Ab Februar können Sie Peperoni bei ausreichend Licht in einem Mini-Gewächshaus vorziehen. Geben Sie dazu gesiebte Aussaaterde in die Wanne und drücken Sie sie leicht an. Dann werden die feinen Peperoni-Samen mit etwas Abstand eingestreut und mit einer dünnen Schicht Erde bedeckt. Feuchten Sie das Substrat mit einer Sprühflasche an und decken Sie die Schale mit einer Haube ab. Jetzt wollen es die Samen warm. Ein bewährtes Rezept ist, sie direkt über eine Heizung zu stellen, denn Peperoni-Pflanzen brauchen mindestens 25 Grad Celsius, um zu keimen. Der Standort muss außerdem so hell wie möglich sein. Halten Sie die Anzuchterde feucht und lüften Sie die Schale täglich. Nach knapp zwei Wochen keimen die Samen. Bei guten Bedingungen bilden sich nach etwa drei bis vier Wochen die ersten Blättchen an den Sämlingen. Dann können Sie die kleinen Chili-Pflänzchen in einzelne Töpfe pikieren.

Pflanzen

Wenn Ihnen die Aussaat von Peperoni zu langwierig ist, können Sie auch vorgezogene Jungpflanzen im Fachhandel kaufen und diese ab Mitte Juni ins Freiland setzen. Reichern Sie den Boden vorher mit Kompost an. In kühleren Lagen sollten Sie die Jungpflanzen Mitte bis Ende April ins Gewächshaus setzen. Achten Sie auf einen Abstand von etwa 60 Zentimetern in den Reihen. Bei der Pflanzung in große Kübel eignet sich handelsübliche Gemüseerde. Stellen Sie die Töpfe an einer warmen und geschützten Hauswand auf.

Pflege

Gießen Sie die Peperoni vor allem vor und während des Fruchtansatzes ausreichend und gleichmäßig. Wenn sie in dieser Phase zu wenig Wasser bekommt, kann es sein, dass die Peperoni die Blüten und Fruchtansätze abwirft. Nach dem Fruchtansatz können Sie dann durch zurückhaltendes Gießen bei scharfen Sorten den Capsaicin-Gehalt steigern. Wenn Sie auf extrascharfe Früchte aus sind, dürfen die Pflanzen ihre Blätter also ruhig mal etwas hängen lassen. Peperoni werden in Maßen gedüngt: Sobald die Pflanzen Früchte ansetzen, kann in einem wöchentlichen bis 14-tägigen Turnus mit selbst gemachter Brennnesseljauche gedüngt werden. Auch ein organischer Langzeitdünger ist für die Chili-Pflanze geeignet. Achten Sie beim Anbau im Gewächshaus außerdem auf eine Luftfeuchte von etwa 75 Prozent.
Da die Chilischoten je nach Art relativ groß und schwer werden können, sollten die Seitentriebe der Peperoni-Pflanze an Stäbe gebunden werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Triebe abbrechen. Bei höher wachsenden Arten, wie der dekorativen Glocken-Chili, kappt man die Triebe ab einer Höhe von etwa 30 Zentimetern jeweils nach einer Blattachsel. Das führt dazu, dass die Pflanze kompakt bleibt und mehr fruchttragende Seitentriebe ausbildet.

Ernte und Verwertung

Der Erntezeitpunkt lässt sich bei Chilis einfach an der Farbe der Früchte erkennen. Die meisten Züchtungen reifen von Grün über Gelb oder Orange und färben sich in der Vollreife rot. Je nach Sorte sind auch gelbe Schoten bereits reif. Rote Peperoni-Varianten schmecken am besten, wenn die Früchte ausgefärbt sind. Dies ist in der Regel zwischen August und Oktober der Fall. Die Schärfe nimmt mit fortschreitender Reife kaum noch zu. Dafür gewinnen die Früchte an Süße und gesundem Beta-Carotin. Bis in den November hinein können frische Peperoni unter Glas geerntet werden. Bei kühlen Temperaturen werden dann keine Früchte mehr gebilde

Trocknen

Handschuhe benutzen. Die Peperoni hinterlassen Capsaicins an den Fingern, das noch viele Stunden später eine heftige Reaktion an Schleimhäuten und vor allem an den Augen hervorrufen kann. Reibt man sich mit den Fingern ausversehen die Augen, ist das Brennen kaum zu ertragen.
Die Früchte lassen sich nicht lange lagern und sollten auch nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden! Wer mag, kann die Peperoni einlegen und so die feurigen Früchtchen für den späteren Genuss konservieren. Alternativ lassen sich Peperoni und Chili auch trocknen: Geben Sie die geernteten Schoten dazu einige Stunden bei 40 Grad Celsius in den Backofen. Lassen Sie die Klappe leicht geöffnet, damit die Feuchtigkeit entweichen kann. Dabei sollten Sie die Küche regelmäßig lüften. Die getrockneten Peperoni können Sie in kleine Stückchen schneiden oder zu Chilipulver verarbeiten. Achten Sie dabei darauf, die Augen zu schützen und das scharfe Pulver nicht einzuatmen! In der Küche werden viele beliebte Gewürze mit Chilischärfe aufgepeppt. So findet sich Chili in bekannten Würzpasten wie Sambal Oelek, Tabasco, Sweet Chili Sauce oder in Currypaste. Die Rezepte sind dabei so unterschiedlich, wie die Länder, aus denen sie stammen. Das berühmte Chili con carne Rezept besteht im Original tatsächlich nicht aus Fleisch und Bohnen, sondern hauptsächlich aus gekochten Chilischoten. Tipps zur Schärfereduktion: Je länger die Chilischote im Kochtopf bleibt, umso stärker würzt sie das Essen. Häufig empfiehlt es sich daher, die Chili erst am Ende zur Mahlzeit zu geben, statt sie mit zu kochen. Crème fraîche, saure Sahne oder geschmolzener Käse mildern die Chilischärfe eine Gerichts. Frische Peperoni kann man vor der Verarbeitung einige Stunden in gesalzenes Eiswasser einlegen. Peperoni aus dem Glas sollten mit Wasser abgespült und ausgedrückt werden.

Überwintern

Wegen ihrer Frostempfindlichkeit werden Peperoni bei uns oft nur einjährig kultiviert, tatsächlich handelt es sich bei ihnen aber um mehrjährige Pflanzen. In einem beheizten Gewächshaus kann man sie leicht überwintern. Wenn Sie das scharfe Gemüse in Kübeln anbauen, können Sie die Pflanzen im Haus überwintern. Halten Sie den Ballen dann eher trocken, damit die Wurzeln nicht faulen. Achtung: Bei Lichtmangel sind die Pflanzen anfällig für Schädlinge.
Links:
Mein schöner Garten
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