Tomaten

Aussehen

Tomaten sind einjährig und werden zwischen 20 Zentimeter (Buschtomaten) und zwei Meter (Stabtomaten) hoch. Ihre dunkelgrünen und fleischigen Blätter sind grob gefiedert und leicht behaart. Einzigartig ist der würzige Duft, den die Tomatenpflanzen verströmen. Ab Mai erscheinen in den Blattachseln bis zu 20 kleine, gelbe Blüten, die sich selbst bestäuben. Innerhalb von zwei Monaten entwickeln sich daraus zunächst grüne Beerenfrüchte, die sich dann je nach Sorte rot, gelb oder schwärzlich verfärben.

Standort und Boden

Tomaten gedeihen auf gut gelockerten und humusreichen sowie nährstoffreichen Böden. Drei bis fünf Liter Kompost pro Quadratmeter – nach der Bodenvorbereitung ausgestreut – sichern die Grundversorgung mit Nährstoffen und verbessern den Humusgehalt des Bodens. Auf schwere Böden, in denen sich leicht Staunässe bilden kann, reagieren die Gewächse empfindlich. Als Standort bietet sich ein sonniger, warmer und windgeschützter Platz an. Es gibt verschiedene Anbau-Varianten: Tomaten gedeihen in Kübeln und Töpfen, im Gewächshaus und im Freiland. Der Anbau in Töpfen gelingt mit kleinwüchsigen Balkonsorten wie beispielsweise ‘Miniboy’, die gerade einmal einen halben Meter hoch werden. Die Töpfe und Kübel sollten ein Fassungsvermögen von mindestens zehn Litern haben. Achten Sie darauf, dass das Wasser gut abfließen kann. Besonders empfohlen wird der Anbau unter einem zu den Seiten hin offenen Tomatenhaus, wo selbst im Hochsommer die Temperaturen nie über 35 Grad Celsius steigen. Dort können die Pflanzen an Schnüren oder Stäben hochgeleitet werden. Tomatenhäuser sind in vielen Größen im Fachhandel erhältlich. Mit etwas Geschick können Sie das Haus aus Holzlatten und UV-beständiger Gewächshausfolie auch einfach selbst zimmern. Wichtig: Die offene Seite muss von der Wetterseite abgewandt sein, darf in unseren Breiten also nicht nach Westen zeigen. Rundum geschlossene Häuser oder spezielle Tomatenhauben fürs Freiland sind als dauerhafter Regenschutz nicht zu empfehlen: Bei wechselnden Temperaturen bildet sich unter der Folie Schwitzwasser und der Befall mit Pilzkrankheiten wird begünstigt. Aus diesem Grund sollten auch Tomaten im Gewächshaus täglich gelüftet werden.

Fruchtfolge und Mischkultur

Tomaten stehen als Starkzehrer in der Fruchtfolge an erster Stelle. Sie sollten jedes Jahr in ein neues Beet gesetzt werden. Stehen die Pflanzen stets an derselben Stelle, können sich außerdem Bodenschädlinge wie Wurzelälchen und die Erreger der Korkwurzelkrankheit stark vermehren. Entlang der Reihen können niedrige und wärmebedürftige Kräuter wie Basilikum gesetzt werden. Tomaten sind auch gute Nachbarn für andere Pflanzen: Man vermutet, dass der Geruch der Tomatenblätter Schädlinge vertreibt. Möhren, Radieschen, Spinat oder Kohl gedeihen prima in ihrer Nähe. Nicht als Nachbarn zu empfehlen sind dagegen Kartoffeln, Erbsen und Fenchel. Gerade Kartoffeln sollten unbedingt gemieden werden, da der Pilzerreger der gefürchteten Kartoffelkrankheit Braunfäule darin überwintert und im Frühjahr die Tomatenpflanzen infiziert.

Aussaat

Pflanzen

Da Tomaten keinen Frost vertragen, sollten Sie mit dem Auspflanzen ins Freie sicherheitshalber warten, bis die Eisheiligen vorbei sind. Tomaten sind Starkzehrer: Sie sollten das Beet vor der Pflanzung also mit kompostiertem Mist und Kompost düngen und diesen gut in den Boden einarbeiten. Ein weiter Pflanzabstand von mindestens 50 x 60 Zentimetern sichert die Durchlüftung. Gießen Sie die Tomaten gleich nach der Pflanzung kräftig an. In den folgenden Tagen sollten die jungen Pflänzchen kein Wasser erhalten, damit das Wurzelwachstum erneut angeregt wird. Damit die Tomaten-Pflänzchen einen besseren Stand haben, pflanzt man sie bis zum untersten Blattansatz ein, sodass der Wurzelansatz fünf bis zehn Zentimeter mit Erde bedeckt ist. Dadurch bilden die Pflanzen am unteren Stängelteil zusätzliche Feinwurzeln und können mehr Nährstoffe aufnehmen.

Pflege

Um Pilzkrankheiten wie die Kraut- und Braunfäule zu verhindern, gilt es, die Tomatenpflanzen ausschließlich im Bodenbereich zu wässern und das Benetzen der Blätter zu vermeiden. Bringen Sie es mit der Gießkanne oder Brause direkt im Wurzelbereich aus. Da sich das Benetzen der unteren Blätter kaum vermeiden lässt, sollten Sie diese vorsorglich entfernen, sobald die Pflanzen kräftig genug sind. Auch ein regelmäßiger Schnitt der Tomaten verhindert, dass sich die Braunfäule ausbreitet.

Ernte und Verwertung

Viele fragen sich, ob grüne Tomaten essbar oder giftig sind. Tatsächlich enthalten sie das giftige Alkaloid Solanin, das sich mit zunehmender Reife zurückbildet. Geerntet werden Tomaten erst, wenn sie ihre sortentypische Farbe voll ausgebildet haben. Dann verfügen die Früchte neben Vitamin B und C auch über viele gesunde Mineralstoffe. Im Freiland sind die ersten Tomaten Ende Juli erntereif, im Gewächshaus einen Monat früher. Voll ausgereift sind sie am aromatischsten. Vor der ersten Frostnacht schneidet man die restlichen, noch grünen Früchte ab und lässt die Tomaten nachreifen, indem man sie im Haus aufbewahrt. Wenn Sie einen Apfel dazulegen, reifen die Tomaten schneller, weil Obst das reifebeschleunigende Ethylengas abgibt. Beim Lagern von Tomaten gilt: Auf keinen Fall im Kühlschrank!

Vermehrung


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