Heinrich V.
(Heiliges Römisches Reich), (1086-1125), König (1098-1125) und
Kaiser (1106/1111-1125), letzter Kaiser aus dem Geschlecht der Salier.
Heinrich wurde am 8.November 1086 in Goslar geboren; 1098 ließ
ihn sein Vater HeinrichIV. zum König wählen. 1104 erhob sich
Heinrich gegen seinen gebannten Vater, nahm ihn gefangen und zwang ihn
- im Einverständnis mit der kirchlichen Partei im Reich - zur Abdankung.
Nach dem Tod seines Vaters 1106 übernahm Heinrich die Herrschaft im
Reich.
Um den Investiturstreit und alle damit zusammenhängenden Konflikte
im Reich und mit dem Papsttum zu entschärfen bzw. zu beenden, einigte
sich Heinrich 1110 mit Papst PaschalisII. auf einen Vertrag, der die Laieninvestitur
der Bischöfe und Reichsäbte mit den geistlichen Symbolen Ring
und Stab durch den König sowie die Teilnahme des Königs an Bischofs-
und Abtswahlen untersagte; Besitz und Regalien der Kirche sollten in der
Verfügungsgewalt des Königs bleiben. Der Papst sagte im Gegenzug
Heinrich die Kaiserkrönung zu. Der Klerus und auch die Reichsfürsten
opponierten gegen den Vertrag; Heinrich nahm daraufhin 1111 den Papst gefangen
und erzwang von ihm sowohl die Kaiserkrönung als auch das Investiturrecht.
1112 widerrief der Papst seine Zugeständnisse. Im Reich kam es immer
wieder zu Aufständen vor allem der sächsischen und der thüringischen
Fürsten; 1115 musste Heinrich eine Niederlage gegen die Fürsten
hinnehmen. 1116 zog Heinrich nach Italien, um die Gebiete zu besetzen,
die die Markgräfin Mathilde von Tuszien dem Papst überlassen
hatte. Er vertrieb Papst Paschalis aus Rom, ließ sich 1117 von Erzbischof
Mauritius von Braga nochmals zum Kaiser krönen und setzte nach Paschalis'
Tod 1118 Mauritius als Gegenpapst GregorVIII. (gestorben 1137) ein. Paschalis'
Nachfolger GelasiusII. (1118-1119) exkommunizierte Heinrich.
Nach seiner Rückkehr nach Deutschland schloss Heinrich mit den
Reichsfürsten 1121 auf dem Reichstag von Würzburg Frieden. Das
Wormser Konkordat von 1122 beendete den Investiturstreit mit einem Kompromiss:
Der Kaiser verzichtete auf die Investitur mit Ring und Stab, verlieh aber
weiterhin die Regalien. Der Gegenpapst GregorVIII. wurde abgesetzt und
Heinrich wieder in die Kirche aufgenommen. 1124 unternahm Heinrich mit
seinem Schwiegervater und Verbündeten HeinrichI. von England einen
erfolglosen Feldzug gegen LudwigVI. von Frankreich. Heinrich starb am 23.Mai
1125 in Utrecht. Sein Nachfolger auf dem Kaiserthron wurde LotharIII. von
Supplinburg.