Lothar II.

(Heiliges Römisches Reich), Lothar von Supplinburg, als König auch LotharIII. (1075-1137), König (1125-1137) und Kaiser (1133-1137) im Heiligen Römischen Reich. Durch seine Heirat mit Richenza, der Erbin umfangreichen Besitzes um Göttingen und Braunschweig, und durch das Herzogtum Sachsen, das ihm 1106 Kaiser HeinrichV. übertragen hatte, war Lothar zu Beginn des 12.Jahrhunderts zum mächtigsten Fürsten im Norden des Reiches geworden. Lothar geriet jedoch bald in Gegensatz zu Heinrich, und 1115 besiegte er als Anführer des sächsisch-thüringischen Aufstandes das kaiserliche Heer. Nach Heinrichs Tod 1125 wurde Lothar gegen Heinrichs Neffen, den Staufer Friedrich von Schwaben, zum König gewählt. 1127 konnte er den zunächst opponierenden Herzog Heinrich den Stolzen von Bayern für seine Seite gewinnen, indem er ihm seine Erbtochter Gertrud zur Frau gab. 1137 übertrug er Heinrich dem Stolzen außerdem das Herzogtum Sachsen und designierte ihn als Nachfolger im Reich. Auf Lothars Königswahl folgten langwierige Auseinandersetzungen mit den Staufern, die das Königtum für sich beanspruchten, und seine Verbindung mit dem Welfen Heinrich von Bayern begründete den staufisch-welfischen Gegensatz. 1127 wurde der Staufer KonradIII. zum Gegenkönig erhoben; sieben Jahre später unterwarf er sich schließlich dem mächtigeren Lothar. Anders als sein Vorgänger arrangierte sich Lothar von Anfang an mit dem Papsttum und kam der Reichskirche entgegen, die ihm als Gegenleistung ihre Unterstützung zukommen ließ. Während seines ersten Italienzuges 1132/1133 wurde er 1133 von Papst InnozenzII. zum Kaiser gekrönt; außerdem konnte er vom Papst Zugeständnisse in der Investiturfrage und die Anerkennung der Reichsrechte in Italien erreichen. Im Norden und Osten gelang es Lothar, die Dänen, Böhmen und Polen unter die Hoheit des Reiches zu bringen. Lothar starb auf dem Rückweg von seinem zweiten Italienzug.