Ludwig I., der Fromme

(778-840), römischer Kaiser (814-840) sowie König von Aquitanien (seit 781). Ludwig der Fromme war der dritte Sohn Kaiser Karls des Großen und wurde nach dem Tod seiner Brüder dessen alleiniger Erbe. 813 krönte ihn sein Vater zum Mitkaiser, und nach dem Tod seines Vaters 814 übernahm Ludwig dessen Nachfolge. 817 erließ Ludwig mit der Ordinatio Imperii eine Erbfolgeregelung, mit der er das Reich zwar unter seinen Söhnen Lothar I., Ludwig II. und Pippin von Aquitanien aufteilte, die Einheit des Fränkischen Reiches aber aufrecht zu erhalten suchte: Der älteste, Lothar, sollte die Kaiserwürde erben, und seinen Brüdern, die mit Teilkönigreichen ausgestattet wurden, übergeordnet sein. Als Ludwig dann zugunsten seines Sohnes aus zweiter Ehe, Karl II., die Ordinatio abänderte, erhoben sich 830 und 833 seine drei älteren Söhne gegen ihn und brachten ihn in Klosterhaft. 834 setzten ihn die jüngeren Söhne wieder gegen den inzwischen allein regierenden Lothar ein. Ludwigs letzte Lebensjahre waren von Konflikten innerhalb der Familie geprägt. Pippin starb 838, und 843 teilten die drei verbliebenen Söhne Ludwigs das Frankenreich im Vertrag von Verdun neu auf. Mit der Reichsteilung Ludwigs des Frommen begann der Zerfall des Frankenreiches.